Analkarzinom
Was ist ein Analkarzinom?
Analkarzinome sind seltene bösartige Tumoren der Haut des Afterrandes und des Analkanals. Der Grad ihrer Bösartigkeit ist abhängig von Lokalisation, Größe, Tiefenausdehnung und feingeweblicher Zusammensetzung. So weisen die Karzinome des Analrandes, die den Hauttumoren zugerechnet werden, eine bessere Heilungschance auf, nicht zuletzt, weil sie zumeist im Frühstadium erkannt werden. Das Karzinom des Analkanals dagegen wird häufig erst spät diagnostiziert.
Analkarzinome des unteren Analkanals und des Analrandes treten bei Männern ca. drei- bis viermal so oft auf wie bei Frauen, während Analkarzinome des oberen Analkanals häufiger bei Frauen zu finden sind.
Analkanalkarzinome treten überwiegend ab dem 60. Lebensjahr auf. Bei Immunschwäche (AIDS, Blutkrebs, immunsupprimierte organtransplantierte Patienten) kommen diese Karzinome auch in einem früheren Lebensalter vor.
Welches sind die Ursachen?
Verschiedene Faktoren spielen bei der Entwicklung eines Analkarzinoms eine Rolle; so z.B. entsteht das Analrandkarzinom aus Krebsvorstufen (sog. Präkanzerosen), die mitunter, als Ekzem fehlgedeutet, über viele Jahre hinweg bestehen. Die Karzinomentwicklung kann bei einer Abwehrschwäche durch bestimmte Virustypen (HPV) begünstigt werden. Ebenso können anale Warzen in ein Analkarzinom übergehen.
Risikofaktoren sind Immunschwäche (z.B. AIDS), passiver Analverkehr und Rauchen.
Welche Beschwerden treten bei einem Analkarzinom auf?
Hinweise auf ein Analkarzinom können Blutabgang aus dem After und knotige Verhärtungen am und im After sein. Krampfartige Schmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten und unwillkürlicher Stuhlabgang lassen ein fortgeschrittenes Stadium des Analkarzinoms vermuten, ebenso wie vergrößerte derbe Leistenlymphknoten.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Inspektion und Austastung der äußeren und inneren Analregion mit dem Finger führen zur Diagnose, die durch eine Gewebeprobe gesichert wird. Bei Tumoren im Analkanal ist auch eine instrumentelle Untersuchung erforderlich.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Bei kleineren, d.h. eher oberflächlich gelegenen Tumoren vor allem des Analrandes und des unteren Analkanals steht die operative Behandlung im Vordergrund. Bei größerer Tiefenausdehnung und/oder Lokalisation der Tumoren im oberen Analkanal erfolgt eine Kombinationsbehandlung aus Bestrahlung und Chemotherapie.
Eine operative Entfernung des Mastdarmes mit Anlage eines künstlichen Darmausganges erfolgt heute nur noch in Ausnahmefällen.
Welche Nachsorge ist zu empfehlen?
Innerhalb der ersten fünf Jahre werden regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen empfohlen.