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Obstipation

Obstipation

Es bestehen oft recht irrige Vorstellungen darüber, was eine Verstopfung ist. Die Mär vom täglich erforderlichen Stuhlgang sitzt in vielen Köpfen fest und führt vielfach zum zu häufigen Gebrauch von Abführmitteln. Von normalem Stuhlgang spricht man bei Entleerungen zwischen 3 x täglich und 3 x in der Woche. Von Obstipation kann man erst sprechen, wenn die Stuhlfrequenz unter 2 Entleerungen pro Woche absinkt.

Es gibt eine Transportstörung und eine Entleerungsstörung (sog. proktogene Obstipation ODS). Bei der verzögerten Darmpassage (slow-transit Obstipation) ist die Ursache meist unklar. Es werden Störungen im Bereich der Darmwandnerven diskutiert. Diese Art der Verstopfung tritt auch bei neurologischen Erkrankungen auf wie z. B. Morbus Parkinson, im Rahmen eines Diabetes und nach Querschnittslähmungen.

Therapeutisch ist eine Aufklärung über eine sinnvolle Lebensweise, die eine ausreichende, schlackenreiche Ernährung und eine adäquate Flüssigkeitszufuhr umfasst. Wenn die Zufuhr von Ballaststoffen nicht ausreicht, ist die Einnahme von Quellstoffen (Leinsamen, Flosamenschalen, Weizenkleie) und eventuell von Abführmitteln angezeigt.

Rektale Entleerungsstörung (ODS): Hierbei ist die Entleerung wegen proktologischer Erkrankungen gestört. Es spielen verschiedene Krankheiten eine Rolle wie Analfissuren, fortgeschrittenes Hämorrhoidalleiden, Analverengungen (Analstenose), Rektozele, Beckenbodensenkung, Rektumprolaps.

Hier ist eine Beratung angebracht zur Stuhlregulation im Sinne eines wohlgeformten Stuhlgangs. Des Weiteren sind hilfreich rektale Entleerungshilfen wie Klistiere und Kohlendioxid freisetzende Zäpfchen (Lezikarbon-Zäpfchen).

Reiseobstipation

Diese Form der Obstipation kann Folge einer Umstellung der Ernährung und der Umgebung bei einer Reise sein. Der Körper ist mit der neuen Situation nicht vertraut und reagiert mit einer Verstopfung. Eine Rolle spielen ungewohnte Nahrungsmittel und Gewürze, Flüssigkeitsmangel bedingt durch hohe Temperaturen und trockene Luft, Zeitumstellung bei Fernreisen und ein ungewohnter Tagesablauf.