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Proktitis

Der Begriff beschreibt eine Entzündung im Enddarmbereich. Die Entzündung kann leicht oder mäßig ausgeprägt sein, bisweilen sieht man schwerwiegende Befunde.

Symptome sind die anale Blutung, meist mit Schleimabgängen verbunden. Es kann zu häufigem und dranghaftem Stuhldrang kommen.
Es gibt vielfältige Ursachen einer Proktitis . Es können bestimmte Bakterien der Darmflora kurzfristige Entzündungen verursachen. Meist ist diese Form der Proktitis selbstheilend. Eine Colitis ulcerosa beginnt häufig als Proktitis. Die Ursache dieser Erkrankung ist komplex und nicht vollständig bekannt. Die Colitis ulcerosa verläuft in Schüben. Die Schübe können in unterschiedlichen Intervallen auftreten. Wodurch sie ausgelöst werden ist unbekannt.

In der Regel kann die Colitis ulcerosa durch Medikamente behandelt werden. Im Falle der Enddarmentzündung kommt vorzugsweise Mesalazin als Zäpfchen, Klysma oder Schaum zum Einsatz. Alternativ kann ein Cortison-Präparat, z.B. Budenosid als Rektalschaum verwendet werden.

Eine weitere Ursache einer Proktitis sind sexuell übertragbare Erreger wie Chlamydien und Gonokokken. Ungeschützter Analverkehr ist die Ursache. Die Diagnose wird durch einen Abstrich gesichert (PCR-Analyse). Bei diesem hochempfindlichen Test kann die DNA der Bakterien nachgewiesen werden. Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika. Gelegentlich finden sich auch eine begleitende Syphilis oder HIV-Infektion.
Nach einer Bestrahlung im Beckenbereich kann es ebenfalls zu einer Entzündung (Strahlenproktis) im Enddarm kommen. Die Behandlung der häufig milden Erkrankung ist nicht erforderlich. In besonderen Fällen können durch die Gabe von Mesalazin-Zäpfchen oder durch Infrarotkoagulation bei stärkern Blutungen die Symptome gemildert werden.